"We are Motörhead and we play Rock'n'Roll!"
Eine große Premiere für mich: meine erste Büsten-Torte!
Und dann auch noch von niemand geringerem als Ian Fraser „Lemmy“ Kilmister, dem Frontmann der legendären Rockband Motörhead, dem Urgestein, dem Godfather of…everything!
Der Druck war bei diesem Projekt wirklich enorm hoch, denn mein Freund vergöttert diesen Mann! Wenn ich diese Torte versaut hätte, hätte der Haussegen wohl mächtig schief gehangen. Da er aber inzwischen seit über zehn Jahren Geburtstagstorten von mir bekommt, wird es zunehmend schwer, ihn noch zu beeindrucken – da ziehe ich inzwischen alle Register.
Da die Gefahr des optischen Scheiterns recht hoch war, bin ich geschmacklich auf Nummer sicher gegangen und habe zum ersten Mal Bananenbrot zu einer 3D-Torte verarbeitet. Das liebt mein Freund nämlich fast so sehr wie Mucke von Motörhead und die Kombination mit Erdnussbutter zählt für mich zu den ungeschlagenen Favoriten. Für etwas frischen Wind hat dann noch ein Schoko-Pistazien-Kuchen gesorgt, den ich im Kopf verarbeitet habe.
Diesmal gibt es also Rezepte im Doppelpack:
Rezept 1 für ein Blech mit 24 x 24 cm, ergibt vier Böden à 24 x 12 cm:
- Schlage die Eier mit dem Zucker und dem Honig 15 Minuten lang auf höchster Stufe auf.
- Zerdrücke in der Zwischenzeit die Bananen grob mit einer Gabel (bitte nicht pürieren!) und beträufle sie mit etwas Zitronensaft.
- Gib auf mittlerer Stufe das Öl und den Bananenbrei zur Eimasse.
- Mische und siebe die trockenen Zutaten und hebe sie von Hand unter den Teig.
- Backe ihn mit der Isoliermethode bei 180° für etwa 40 Minuten.
- Schlage die zimmerwarme Butter zehn Minuten lang auf höchster Stufe hell schaumig auf.
- Gib dann löffelweise die Erdnussbutter dazu und rühre weiter, bis sich beide Komponenten verbunden haben.
Rezept 2 für zwei hohe Formen mit 12 cm Durchmesser, ergibt sechs Böden. Alle Zutaten müssen rechtzeitig auf Zimmertemperatur gebracht werden.
- Schlage die Butter mit dem Zucker auf höchster Stufe hell cremig auf.
- Gib die Eier einzeln dazu und rühre jedes mindestens 30 Sekunden lang unter.
- Mische und siebe alle trockenen Zutaten.
- Hebe die Milch, die gemahlenen Pistazien und die übrigen trockenen Zutaten abwechselnd portionsweise von Hand unter den Teig.
- Backe ihn mit der Isoliermethode bei 170° für etwa 40 Minuten.
- Koche die Schlagsahne zusammen mit den gemahlenen Pistazien kurz auf.
- Gib ein bis zwei Tropfen Bittermandelaroma dazu.
- Hebe die fein gehackte Kuvertüre darunter und rühre langsam so lang, bis sie vollständig geschmolzen ist.
- Lass die Ganache für mehrere Stunden im Kühlschrank ruhen.
- Schlage sie vor der Weiterverarbeitung luftig auf.
Ich hatte ja schon wahnsinnig lange Lust auf eine Büsten-Torte, habe mich aber bisher nicht getraut. In meinen Augen ist das einfach die Königsklasse der Tortenkunst. Nicht nur, dass man unglaublich viel auf Proportionen und anatomische Korrektheit achten muss, nein…es gilt ja auch jedes noch so kleine Detail aufzugreifen, das dafür sorgt, dass man den dargestellten Charakter am Ende auch erkennt. Im Fall von Lemmy hatte ich das große Glück, dass in seinem Gesicht sehr viel los ist und ich dadurch ein paar Patzer in der Grundform mit Gesichtsbehaarung kaschieren konnte. Außerdem sind Markenzeichen wie seine Warzen und der Hut selbstredend und für jeden Fan eindeutig zuzuordnen.
Hinzu kommt, dass auch der Aufbau der Torte etwas komplexer als für mich üblich ist. Mit einem Strohhalm als Stütze war es hier nicht getan, ich musste ein Gerüst mit einer Gewindestange bauen und unterhalb des Kopfes ein weiteres Cakeboard unterbringen. Auch das war für mich neu, hat aber wunderbar gehalten und wird in Zukunft sicher öfter Verwendung finden. Zwar würde ich rückblickend ein paar Kleinigkeiten anders machen, bin aber insgesamt auf den Geschmack gekommen.
Nun zu der alles entscheidenden Frage…was hat mein Freund zur Torte gesagt?
Schwein gehabt, er hat ihn auf Anhieb erkannt und war stolz wie bolle auf seinen ganz eigenen Lemmy. Normalerweise bin ich es von ihm gewohnt, dass er mit jedem Kuchen kurzen Prozess macht. Diesmal ist er tatsächlich stundenlang drum herum getänzelt und hat sich extrem schwer damit getan, ihm „weh zu tun“. Das deute ich als großes Kompliment!
Wenn du dich auch für Büsten-Torten interessierst, dann wirf doch ruhig mal einen Blick in das Tutorial zu dieser Torte.
Für mehr Bilder kannst du einfach bei Facebook oder Instagram vorbei schauen.
Was meinst du, wie hab‘ ich mich mit meinem ersten Portrait-Versuch geschlagen? Verrate es mir doch in einem Kommentar!